Auf nach Winterthur

Das Fotomuseum und die Fotostiftung bieten gleich zwei gute Gründe für eine Visite in «Winti». Zum einen kann man in die Schweizer Fotografie des 19. Jahrhunderts eintauchen. Eindrücklich, wie sich das neue Medium innert weniger Jahrzehnte entwickelte. Zum Staunen sind die Abbildungsleistungen und die Experimentierfreude in jener Epoche. Neben den technischen Entwicklungen kann man mit dem Abgebildeten in die Welt vor ca. 150 Jahren eintauchen. Auch das gibt manch guten Grund zum Staunen.

Einen ganz anderen Fokus hat die Ausstellung Claudia Andujar mit dem Titel: Der Überlebenskampf der Yanomami. Sie führt in den Norden Brasiliens und zeigt die Begegnung und die Freundschaft der Fotografin Andujar (geb. 1931) mit dem indigenen Volk der Yanomami und deren Bedrohung durch Landrodung, Bergbau Krankheit und anderes mehr…

 

Nach der Natur: Schweizer Fotografie im 19. Jahrhundert, bis 30.01.22

Claudia Andujar: Der Überlebenskampf der Yanomami, bis 13.02.22

Schwarzenbach und Klee unterwegs

Aktuelle Ausstellung in Bern

Unterwegs sein beeinflusst unser Sehen. Viele unsere Bilder entstehen auf Reisen. Seien sie gemalt wie bei Paul Klee oder durch die Linse auf Film gebannt wie bei Annemarie Schwarzenbach. Die Doppelausstellung ist einen Besuch wert. Sie zeigt Entwicklungslinien auf und gewährt bei den Photographien einen Blick in die dreissiger Jahre des 20. Jahrhunderts, als Annemarie Schwarzenbach mit dem Auto von der Schweiz aus Reisen bis nach Vorder- und Zentralasien realisierte!

Link: Ausstellung

Martine Franck

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Einer der bekannten Photographinnen des 20. Jahrhunderts ist gerade eine Ausstellung in Lausanne gewidmet: Martine Franck (1938 – 2012) entdeckte die Freude an der Kamera auf einer Reise anfangs der sechziger Jahre. Seither ist sie bis über Jahrzehnte mit dem Photoapparat unterwegs. Auf den ersten Blick wirken viele ihrer Aufnahmen wie Reise- oder Strassenphotographie. Bei genauerem Hinsehen lassen sich viele Details entdecken, die herausstreichen, wie sie sich mit den «Sachen» auseinandersetzte, die sie photographisch festhielt. In einem Zitat von ihr heisst es:
«Um Fotografin zu sein, braucht man ein gutes Auge, Kompositionsgespür und die Bereitschaft, sich für eine Sache einzusetzen.»

Ihr Werk zeigt Parallelen zu dem ihres Mannes, Henry Cartier-Bresson. Manche der Bilder lassen erkennen, dass sie auch gemeinsam photographisch unterwegs waren. Nach seinem Tod gründete sie die Fondation Henry Cartier-Bresson. Die Ausstellung ist bis 5.5.19 zu sehen.

Links: Ausstellung, Fondation Henry Cartier-Bresson

Wie als ein Kontrastprogramm sind parallel dazu Arbeiten des Photokünsterlers Vasantha Yogananthan zu sehen (1985*). Immer wieder reist der Franzose nach Indien um dort einem alten Mythos Ramayana nachzugehen und diesen photographisch neu zu erzählen. Vier der dazu geplanten sieben Bücher sind bereits erschienen: A Myth of Two Souls.

Links: Ausstellung, Homepage des Künstlers

Schweizer Winter

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Gibt es Zufälle? Ein Tagesausflug führt ins winterlich verschneite Engadin.
Auf dem Tresen des Restaurants liegt der Hinweis zu einer Photoaustellung:
„Winter in Swiss photography“.

Im Forum Paracelsus am Rand von St. Moritz Bad lassen sich kurzentschlossen bis 21.2.19 Werke von Schweizer LichkünstlerInnen entdecken: Darunter sind mir bekannte Werke und Namen wie z.B. vom Polizeiphotographen Arnold Odermatt. Oder noch nicht Entdecktes wie die Bilder von Sabine Weiss. Auch jüngere Künstler wie Sandro Diener sind mit dabei.

Viele der Werke sind in schwarz-weiss. Sie betonen für mich die Kraft der winterlichen Landschaft. Die Reduktion schärft ihre Formen und Strukturen. Das gibt dem Dargestellten ein grosse Ausstrahlung. Eindrückliche Bildgestaltung ist kein Zufall.

Link zur Verkaufsausstellung der Bildhalle.

Sigrid Neubert

Eigentlich wollten wir in der Helmut Newton Stiftung im Museum für Fotografie in Berlin schwerpunktmässig die Ausstellung zu Guy Bourdin (Image Maker) und Angelo Marino (Another Story) besuchen. Die Entdeckung des Tages war allerdings Sigrid Neubert (geb. 1927). Leider war uns zuvor nicht einmal der Namen dieser Künstlerin bekannt, die zu den bekanntesten Architekturfotografinnen Deutschlands gezählt wird. Mit der grosszügigen Werkschau hat sich das allerdings deutlich geändert. Neben den präzisen Architekturarbeiten, die in der Nachkriegszeit beginnen, kann man den Blick auch in ihre stimmungsvollen Naturaufnahmen vertiefen.

Noch bis 3. Juni 2018, Museum für Fotografie Berlin

Link Ausstellung

Link zu fotofeinkost

Frank Naumann

Joana Biarnés

Aktuell und bis 2.4.2018 ist in Barcelona im Palau Robert die Ausstellung der hierzulande leider wenig bekannten Photographin Joana Biarnés zu sehen. Als eine der ersten Photoreporterinnen wird sie in den 1960-er Jahren bekannt. Ihre Werke sind neben dem gelungen handwerklichen Ausdruck auch eine Entdeckung, weil sie neben Celebrities der damaligen Zeit auch Sachen aufzeigt, die heute unvorstellbar wären, wie nebenstehender Ausschnitt zeigt...

Link zur Ausstelung

Film von RTVE (spanisch)